Textile Engineering
Textil kann mehr als Pullover. Durch die anisotropen Eigenschaften der Fasern können ihre mechanischen Eigenschaften voll ausgeschöpft werden. Dadurch kann Material eingespart werden, wodurch wieder eine höhere Ressourceneffizienz erreicht wird. Leichte Materialien werden auch in der Mobilität benötigt, um einen geringeren „Energieverbrauch“ zu erzielen. Im technischen Bereich sind vor allem Glas- bzw. Kohlenstofffasern (Carbon) verbreitet, die aus Fahrzeugen, Sportgeräten, Prothesen u. v. m. gar nicht mehr wegzudenken sind.
Daneben gewinnen auch Naturfasern immer mehr an Bedeutung, wie beispielsweise Flachs- bzw. Hanffasern, die ebenfalls hohe E-Moduli aufweisen und für technische Anwendungsgebiete geeignet sind. Zusätzlich haben sie gute Dämpfungseigenschaften, die gezielt genutzt werden können. Naturfaserverstärkte Biokunststoffe (sogenannte Bio-Composites) sind ein zukunftsfähiges Feld, in welchem noch viel Innovationspotential steckt.
Ein wichtiger Bereich sind also die technischen Textilien. Hierzu zählen auch Textilien für die persönliche Schutzausrüstung (PSA) oder für den Brandschutz. Aber auch bei den Bekleidungstextilien steckt viel Innovationspotential. So ist die Bekleidungsindustrie, insbesondere durch Fast Fashion, ein Hauptverursacher von CO2-Emissionen. Hier gilt es, ökonomisch und ökologisch sinnvolle Recyclingverfahren für die hohen anfallenden Altkleidermengen zu entwickeln. Für eine nachhaltige Textilproduktion müssen somit entlang der gesamten Prozesskette komplexe Herausforderungen bewältigt werden.